Der Begriff Best Practice stammt aus der angloamerikanischen Wirtschaftslehre und bezeichnet die effektivste Methode mit dem bestmöglichen Lösungsansatz zur Erreichung eines definierten Ziels.
Best Practices können in allen möglichen Bereichen beobachtet und umgesetzt werden – etwa bei Produkten, Leistungen und Prozessen. Doch auch woanders gibt es Best Practices, beispielsweise „Am Steuer nicht aufs Smartphone schauen“. Dabei muss ein Best Practice nicht immer das dazugehörige Thema komplett abdecken. Es kann sich auch auf einen Teilbereich beziehen – das Auto-Beispiel ist etwa ein Best Practice für die spezifische Zielsetzung „Ohne Ablenkung Auto fahren“. Wäre die Zielsetzung stattdessen „sicher Auto fahren“ im Allgemeinen, gäbe es noch zahlreiche weitere Best Practices dafür, zum Beispiel „anschnallen“.
Neben dem Best Practice existiert auch das Konzept des „Best Current Practice“ – es untermauert die vorübergehende Natur des Best Practice. Das geschieht zu Recht, denn die meisten Best Practices verändern sich im Laufe der Zeit und sind eigentlich „Best Current Practices“. Beim Thema „Ohne Ablenkung Auto fahren“ wäre das Smartphone-Best Practice vor 20 Jahren beispielsweise noch gar nicht relevant gewesen.
Auch in anderen Bereichen ist dieser Wandel klar zu sehen – viele der aktuellen Marketing Best Practices beinhalten etwa digitale Aspekte, die vor 10 Jahren noch nicht existierten. Best Practices wandeln sich also mit der Zeit – und orientiert man sich an einem, sollte man es deswegen nicht ungeprüft im eigenen Projekt anwenden, sondern zunächst auf den eigenen Kontext abstimmen und erst dann implementieren.
In industriellen Umgebungen kommt es zudem vor, dass ein langfristig etabliertes, branchenweit akzeptiertes Best Practice offiziell als Standard festgelegt wird. Ein Beispiel dafür ist das „Requirements Interchange Format“, welches zum Standard-Austauschformat von Anforderungen in der Automobilbranche etabliert wurde. In diesem Fall wurde ein „Best Practice“ zum Standardprotokoll.