Als International Pricing wird die Steuerung und Strategie der internationalen Preissetzung bezeichnet.
Durch bilaterale Handelsabkommen zwischen Ländern geht die Zeit der voneinander abgeschotteten Märkte zunehmend zu Ende. Die Globalisierung sowie eine steigende Transparenz der Preissetzung erfordern von international agierenden Unternehmen deshalb ein aktives Preismanagement. Nach wie vor existieren auch innerhalb der Europäischen Union noch massive Preisunterschiede für einzelne Produktkategorien wie beispielsweise für Automobile, Zigaretten oder Alkoholika. Dies nutzen Händler oder Privatkunden häufig aus, was Reimporte oder Graumarkthandel zur Folge haben kann.
Die Konzentration von Sourcingaktivitäten auf Niedriglohnländer kann zusätzlich ein massives Profitabilitätsrisiko bedeuten. So musste beispielsweise das Unternehmen Kodak Mitte der Neunziger seine Preise um durchschnittlich 20 Prozent senken, nachdem die Handelskette Metro einheitliche Konditionen für alle in Europa bedienten Märkte forderte. International Pricing steuert diesen Entwicklungen proaktiv entgegen, indem Graumarktrisiken und Absatzpotenziale abgewogen werden. Die Problematik von Reimporten und Graumärkten lässt sich wesentlich durch die Implementierung eines Preiskorridors lösen.