Der Plattformvertrieb bezeichnet digitale Geschäftsmodelle. Diese Geschäftsmodelle sind nicht auf das Management einer Wertschöpfungskette, sondern die Verknüpfung von mehreren Marktakteuren und Marktstufen fokussiert.
Der Plattformvertrieb besitzt dabei einen klaren Fokus auf den Endkunden und führt insbesondere im mehrstufigen Vertrieb zu Grundsatzfragen der gemeinsamen Wertschöpfung, um integrierte Lösungen in ein tragfähiges (digitales) Geschäftsmodell zu überführen. Plattformmodelle bringen Angebot (z. B. Stahllieferanten, Servicedienstleister) und Nachfrage (z. B. Stahlkunden, Maschinen- und Anlagebauer) in einer Art zusammen, dass diese einfach integriert werden können. Der Plattformvertrieb ist somit ein dynamisches Ökosystem und grenzt sich vom starren Pipelinevertrieb ab, bei welchem einzelne Akteure die komplette Seite einer Wertschöpfung steuern (z. B. Händler, der durch den Einkauf eine Steuerung des Angebots vornimmt). Im Zusammenhang mit der Analyse von Plattformvertrieben geht das Business Model Review eng einher. Beim Business Model Review geht es um eine frühzeitige marktseitige Einschätzung des Disruptionspotenzials für das bestehende Geschäft und die Erarbeitung von strategischen Maßnahmen, um die Marktposition nachhaltig gegenüber dem (potenziellen) Wettbewerb zu stärken.