Die Projekt-Pipeline gilt im Projektmanagement als ein Werkzeug zur Priorisierung und Visualisierung mehrerer simultaner Projekte und deren Fortschritt.
In der Projekt-Pipeline sind alle anstehenden Projekte inklusive ihrer Priorität enthalten. Bei der Projektbesetzung können auf diese Weise verfügbare Projektleitungen und weitere Stakeholder optimal auf die Projekte verteilt werden. Durch die strukturierte Reihenfolge in der Projekt-Pipeline kann so eine große Anzahl an offenen Projekten strukturiert und effizient abgearbeitet werden.
Sollten zwei gleichzeitig laufende Projekte auf denselben Mitarbeiter zugreifen wollen, ist die Entscheidung zunächst von der Reihenfolge in der Pipeline abhängig: Das Projekt, das weiter vorne in der Pipeline ist, darf den Mitarbeiter beanspruchen. Neben dem Rang des Projektes wird jedoch ebenfalls die Dringlichkeit des einzelnen Arbeitspakets in der Pipeline einbezogen. Hat die Aufgabe von Projekt 1 noch keinen dringlichen Status, während Projekt 2 an einem kritischen Punkt steht, darf wiederum Projekt 2 den Mitarbeiter beanspruchen – da hier die Aufgabe zwar einen niedrigeren Rang, aber eine höhere Dringlichkeit hat.
Eine typische Fehlannahme ist, dass die Rangfolge in der Pipeline über die Terminierung oder das Enddatum eines Projekts entscheidet – das ist nicht der Fall. Die Rangfolge in der Pipeline bestimmt nur, mit welchem Tempo ein Projekt vorangetrieben wird. Je höher der Rang, desto früher wird das Projekt mit Ressourcen versorgt. Entscheidend für die Laufzeit und Fertigstellung eines Projekts sind andere Faktoren, wie beispielsweise der Aufgabenumfang oder die Erforderlichkeit externer Ressourcen.