Ein Scope Creep liegt dann vor, wenn während eines Projekts vom ursprünglichen definierten Arbeitsumfang (Scope) abgewichen wird.
Das geschieht meist schleichend (to creep = schleichen) und kann verschiedene Gründe haben. Dabei ist die Projektdurchführung in der Idealvorstellung eigentlich simpel: Der Auftraggeber hat eine klare Vorstellung des Projekts, die er dem Projektleiter vermittelt. Nach dem Kick-off haben sich alle Beteiligten glasklar darüber verständigt, wie das Endergebnis aussehen soll und wie sich der Weg dorthin gestaltet.
Leider sieht die Realität jedoch oftmals anders aus. Beginnend mit minimalen Änderungen, die auf kolossale Größenordnungen anwachsen, wird rapide aus kleinen Extrawünschen des Klienten ein erheblicher Zusatzaufwand für die Berater – ohne, dass der Vertrag finanziell angepasst wird. Kritisch wird ein Scope Creep also vor allem dadurch, dass keine Kompensation für den zusätzlichen Aufwand erfolgt. Daher ist er vor allem in Projekten, die für einen Festpreis umgesetzt werden, besonders unerwünscht.
Doch nicht überall hat der Scope Creep einen schlechten Ruf. Im agilen Projektmanagement gelten Änderungen am Projektumfang als wichtiger Teil des Lernprozesses. Die Anpassung des Gesamtprojekts auf diese Änderungen stellt einen wichtigen Bestandteil des agilen Ansatzes dar.